Two Pillars

Maschinenbau

iQUAVIS im Sondermaschinenbau. Interview mit Andreas Bichler von FILL

Andreas Bichler ist Ingenieur bei der österreichischen Firma FILL Gesellschaft m.b.H., die im Maschinenbau tätig ist. Heute berichtet er uns von seiner Erfahrung mit iQUAVIS, unserem Systems Engineering Werkzeug, und wie es im Sondermaschinenbau erfolgreich eingesetzt wird. Sie haben in Ihrer Masterarbeit an der TU Graz auf das SE-Werkzeug iQUAVIS gesetzt – wie kam es dazu? Teil der Masterarbeit war die Fragestellung zu beantworten, wie MBSE im Sondermaschinenbau umgesetzt werden kann. Die Anforderungen, die sich aufgrund dieser Fragestellung ergaben, führten dazu, iQUAVIS zu verwenden. Zu diesen Anforderungen zählen neben den klassischen Anforderungen an ein MBSE Werkzeug die einfache Bedienbarkeit und die schnelle Erlernbarkeit ohne Einbußen in der Qualität des entstehenden Systemmodells. iQUAVIS erfüllt diese Anforderungen am besten. Ihre Arbeit war ein Input für das Unternehmen FILL Gesellschaft m.b.H., bei dem Sie nun auch als fertiger Ingenieur Ihre berufliche Laufbahn starten – herzlichen Glückwunsch hierzu! Was haben Sie konkret getan und welchen Nutzen hat iQUAVIS dabei gestiftet? Im Zuge der Arbeit wurden Systemmodelle mithilfe von iQUAVIS erstellt. Die Informationen aus dem Systemmodell wurden über Schnittstellen im weiteren Entwicklungsprozess verwendet. Weiters wurde eine der verfügbaren Schnittstellen genutzt, um die Möglichkeit einer automatisierten Anforderungsüberprüfung zu testen. Das Systemmodell diente in diesem Zusammenhang als zentrale Ablage und gleichzeitig als Quelle von Informationen. Im Zuge der Anforderungsüberprüfung wurde der Unterschied zwischen einem dokumentenbasierten und einem modellbasierten Ansatz deutlich sichtbar. iQUAVIS ist von seinem Ansatz her anders strukturiert als viele andere MBSE-Werkzeuge. Was ist an diesem Unterschied positiv?Die Verknüpfung von Projektmanagement und MBSE, wie sie mit iQUAVIS möglich ist, ist einer der strukturellen Vorteile. Durch die Möglichkeit, zum Beispiel Aufgaben und Ressourcen zuweisen zu können, rücken Projektmanagement und MBSE näher zusammen. Ein weiterer Vorteil ist die enge Verknüpfung von Werkzeug, Sprache und Methode. Dadurch sind Funktionen des Werkzeuges besser auf die Sprache und die Methode abgestimmt. SE in der Lehre versus SE im Unternehmensalltag – was ist Ihrer Meinung nach die größte Hürde? Kann iQUAVIS hier die Hürde niedriger hängen?Die grundlegende Idee, den dokumentenbasierten Ansatz durch den modellbasierten Ansatz zu ersetzen, wird meiner Erfahrung nach im Unternehmensalltag durchaus begrüßt. Eine der größten Hürden stellt die Integration eines MBSE Werkzeuges in den Entwicklungsprozess dar. Eine erfolgreiche Integration macht sich dadurch bemerkbar, dass das MBSE Werkzeug als Erleichterung der Arbeit und nicht als zusätzlicher Aufwand verstanden wird. Dies ist allerdings nur möglich, wenn sich das Werkzeug an die jeweiligen Gegebenheiten des Unternehmens anpassen kann. Durch den Aufbau von iQUAVIS steht es dem Benutzer weitestgehend frei, wie das Werkzeug verwendet wird. Durch diese Gegebenheit kann die Einführung in den Unternehmensalltag erleichtert werden. Mit welchem Use Case sollten Unternehmen des Maschinenbaus in das SE-Thema einsteigen?Das Erreichen eines gemeinsamen Systemverständnisses würde sich als Einstieg in das MBSE-Thema eignen. Bei umfangreichen Systemen ist es schwierig, mithilfe des dokumentenbasierten Ansatzes ein gemeinsames Verständnis bei allen Stakeholdern zu erreichen. iQUAVIS bietet durch die Darstellung der Informationen in Diagrammen, Ablaufdiagrammen usw. die Möglichkeit, umfangreiche Systeme übersichtlich abzubilden. Nach Erreichen des gemeinsamen Systemverständnisses können die verwendeten Elemente mit den für den Entwicklungsprozess notwendigen Informationen hinterlegt werden und so das Systemmodell zur Ablage und Quelle von Informationen ausgebaut werden. Die FILL Gesellschaft m.b.H. wurde 1966 in Österreich gegründet und ist ein familiengeführtes Maschinenbau-Unternehmen für die Industrien Automotive, Aerospace, Sport, Holz & Bau. Christian TschirnerSystems Engineering ist eine Lebensart – wer sie einmal kennt, kommt nicht von ihr los! Ich brenne dafür, das Engineering zu verändern. Weg von verwirrenden Lasten- und Pflichtenheften hin zu einer modellbasierten Spezifikation. Das hilft mir, viele Aufgaben eines Projekts besser zu bewältigen, mit Kollegen ein gemeinsames eindeutiges Systemverständnis zu bilden und immer die relevanten Aufgaben im Blick zu haben. Und außerdem: Ich bin überzeugt, dass innovative Geschäftsmodelle nur mit einem solchen Ansatz möglich werden: Smarte Services, Things that think, … Let’s go together! www.two-pillars.de/

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FMEA Maschinenbau

FMEA: So vermeiden Sie Risiken in der Produktentwicklung

FMEA? – „Wir werden mögliche Fehler bei der Inbetriebnahme schon beheben, die Softwareentwicklung wird das richten.“ So oder so ähnlich wurden Projekte häufig begonnen. Lastenheft, Pflichtenheft – und dann loskonstruieren! Etwas überspitzt, aber so sah es vielleicht bis vor wenigen Jahren noch in den Entwicklungsstuben des Maschinen- und Anlagenbau aus. Glücklicherweise hat sich viel geändert und eine bewusste Konzeptphase mit guter Anforderungsanalyse geben dem Projekt Struktur und ein klares Ziel. Natürlich kann immer noch etwas schiefgehen. Hier bietet eine stärkere methodische Unterstützung der Konzeptphase enormes Potential, insbesondere, wenn einfache grafische Modellierungsmethoden eingesetzt werden. Dann können einfache Methoden schon viel früher als bislang erfolgen – wie z.B. die Fehlermöglichkeitseinflussanalyse (FMEA) auf Systemebene mit dem Werkzeug iQUAVIS. Verfügbarkeit von Informationen im Wissensdschungel Trotz eines aufkommenden Bewusstseins für methodisches Arbeiten in Entwicklungsprojekten sind die zahlreichen Methoden der Produktentwicklung noch unzureichend in das Tagesgeschäft eingebunden. Für die Anwendung von Methoden sind zielgerichtete Eingangsinformationen notwendig. Diese Eingangsinformationen sind im Regelfall jedoch nicht im Unternehmen verfügbar, da sie meist personengebunden sind. Falls doch, dann sind die Projektbeteiligten meist mit der Suche nach diesen Informationen beschäftigt – lange Lasten- und Pflichtenhefte erschweren die Suche und führen mehr zu „gutem Bauchgefühl“ als einem ingenieurmäßigen Vorgehen in der Entwicklung. Das lässt die Bereitschaft zum methodischen Arbeiten sinken – mit dramatischen Folgen! Regelmäßig bestätigen Umfragen die Befunde der 1960er Jahre: Ingenieure sind immer noch gut die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit der Suche und Organisation von Informationen beschäftigt. Vom Pflichtenheft zum Systemmodell – und weniger Risiko Gleichzeitig steigt das Risiko in der Entwicklungsarbeit, weil Entscheidungen nicht auf Basis fundierter Daten und Analysen gefällt werden können. Ursache für den Mangel an Informationen sind der starke Einsatz an dokumentenbasierten Arbeitsweisen – gerade in den frühen Projektphasen. Das heißt, alle Aufgaben und Ergebnisse, die im Entwicklungsprojekt entstehen, werden im Regelfall in Dokumenten gespeichert: Pflichtenheft, Gesprächsprotokolle, Bestellspezifikationen, Vorlagen für das Qualitätsmanagement – um nur einige Beispiele zu nennen. Die Folge: Schnell entsteht eine unüberschaubare Menge von einzelnen Dokumenten, deren Inhalte nur mit großer Mühe aktuell und konsistent gehalten werden können. In der Entwurfs- und Ausarbeitungsphase werden dann hochdigitalisierte Werkzeuge wie z.B. CAD oder Simulationen eingesetzt. So sind auf der einen Seite die Daten der Entwurfs- und Ausarbeitungsphase digitalisiert, auf der anderen Seite aber die Beschreibungen der Planungs- und Konzeptphase in gewisser Weise „analog“ und nicht ohne weiteres überprüfbar. Diese Kluft erschwert und behindert methodisches Arbeiten. Modellbasiertes Arbeiten in der frühen Projektphase kann hier die Lösung sein. Damit ist nicht die Simulation spezifischer Fragestellungen gemeint. Modellbasiertes Systems Engineering (MBSE) führt von Tag 1 an alle Aufgaben und alles Wissen rund um das Projekt zusammen und bereitet spezifische Anwendungen vor. Im sogenannten Systemmodell sind von den Anforderungen bis in die Schnittstellenbeschreibung Daten rund um das Entwicklungsprojekt gespeichert und werden für konkrete Aufgaben im Projekt von den einzelnen Projektbeteiligten genutzt. Es beschreibt mittels verschiedener Sichten die Struktur (Funktionen, Komponenten, Wirkbeziehungen,… ) und das Verhalten (Abläufe, Zustände, …) des in der Entwicklung befindlichen Systems – häufig gerne als „mechatronische Zeichnung“ bezeichnet. Mit System zur System-FMEA Wie sieht so eine FMEA auf Basis eines Systemmodells aber nun aus? Grundlegend sind ein Modellierungswerkzeug und eine dazugehörige Modellierungsmethode – beispielsweise iQUAVIS vom japanischen Engineering- und IT-Spezialisten Dentsu Soken (ehemals ISID) und die Methode CONSENS von der Fraunhofer-Gesellschaft. Startpunkt ist der sogenannten Funktionsbaum. Hier werden ausgehend von der Gesamtfunktion – z.B. „Werkstück bearbeiten“ alle notwendigen Funktionen definiert und hierarchisch heruntergebrochen. Die Funktionen werden auf die realisierenden Systemelemente gemappt. Aus diesem Zusammenspiel ergibt sich automatisch die Basis für eine FMEA: Systemelemente realisieren Funktionen, die gewisse Fehlerzustände einnehmen können. Mit CONSENS werden die notwendigen Eingangsinformationen erstellt, iQUAVIS unterstützt bei der Datenpflege und fördert die Zusammenarbeit. So lässt sich die Risikoprioritätszahl berechnen ebenso können Maßnahmen und Verantwortlichkeiten abgeleitet werden – und durch den FMEA-Verantwortlichen auch die Umsetzung kontrolliert werden. Anders als in der dokumentenbasierten Arbeitsweise kann der Funktionsbaum nun auch für viele andere Aufgaben genutzt werden. Das beginnt bei einfachen Funktionsanalysen, geht über die Unterstützung der Kommunikation der Fachleute im Projekt bis hin zur Kalkulation von Funktionskosten. So ist ersichtlich, dass methodisches Arbeiten mit den entsprechenden Werkzeugen einen Nutzen bringt und sich dadurch das Risiko in Projekten reduzieren lässt. In dem folgenden Video sehen Sie, wie eine FMEA in iQUAVIS abläuft: Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden. Mehr Informationen Inhalt entsperren Erforderlichen Service akzeptieren und Inhalte entsperren Wie und wo anfangen? Wie machen es andere? Selbstredend handelt es sich beim MBSE um eine große Veränderung für ein Unternehmen. Unsere Kunden, die den Weg ins Systems Engineering eingeschlagen haben, bestätigen uns das regelmäßig. Ihre Erfahrungen schildern sie uns in der Interview-Reihe „Wir sind Systems Engineer“. Christian TschirnerSystems Engineering ist eine Lebensart – wer sie einmal kennt, kommt nicht von ihr los! Ich brenne dafür, das Engineering zu verändern. Weg von verwirrenden Lasten- und Pflichtenheften hin zu einer modellbasierten Spezifikation. Das hilft mir, viele Aufgaben eines Projekts besser zu bewältigen, mit Kollegen ein gemeinsames eindeutiges Systemverständnis zu bilden und immer die relevanten Aufgaben im Blick zu haben. Und außerdem: Ich bin überzeugt, dass innovative Geschäftsmodelle nur mit einem solchen Ansatz möglich werden: Smarte Services, Things that think, … Let’s go together! www.two-pillars.de/

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ELHA Maschinenbau

ELHA: Unkomplizierter Einstieg ins digitale Engineering wegen einer FMEA

Den Entwicklungsprozess überdenken? Neue Tools ausprobieren? Konzerne budgetieren hierfür große Change-Programme, kleinen und mittleren Unternehmen fehlen aber in der Regel die Kapazitäten: Der nächste Liefertermin steht an, das Alltagsgeschäft geht vor. Dem Mittelständler ELHA-Maschinenbau Liemke KG ist es gelungen, neue Prozesse und ein neues Engineering-Tool direkt in einem laufenden Kundenprojekt vorauszudenken. Mit beachtlichen Ergebnissen und Potenzial für weitere Erfolgsgeschichten.

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