Two Pillars

Wir sind Systems Engineer: Luca Weik von der Palfinger AG

In unserer Interviewserie „Wir sind Systems Engineer“ stellen wir System Engineers und ihre Lebensläufe vor: Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen: Einige sind aus der Forschung, andere arbeiten in Unternehmen, aber sie alle eint, dass sie ihren ganz individuellen Weg zur Methode des Systems Engineering gefunden haben. Im heutigen Interview sprechen wir mit Luca Weik, Senior Specialist Systems Engineering bei der Palfinger AG.

Sonja Feierabend
Hallo Luca, schön, dass du Zeit für das Interview gefunden hast! Stell dich doch mal kurz vor: Wer bist du und für wen arbeitest du aktuell?


Luca Weik

Hi Sonja, ich bin Luca Weik, 25 Jahre alt, und komme ursprünglich aus Stuttgart. Seit 3 Jahren arbeite ich für die Palfinger AG in Köstendorf in Österreich, in einer schönen, ländlichen Gegend in der Nähe von Salzburg. Ich gehöre zu einer Abteilung für Systems Engineering und beschäftige mich mit allem, was mit Entwicklungsprozessen, Methoden und Tools zu tun hat.

Luca Weik Palfinger AG im Interview "Wir sind Systems Engineer"
Luca Weik, Senior Specialist Systems Engineering, Palfinger AG

Sonja Feierabend

Da sind wir schon gleich mitten im Thema! Mich interessiert aber dennoch erst einmal, wie du zu Palfinger gekommen bist – vor allem noch so jung! Kannst du mal kurz deinen Werdegang skizzieren?

Luca Weik
Ja gerne! Tja, wie konnte das passieren, dass ich jetzt schon so lange arbeiten muss? (lacht) Ich habe direkt nach dem Abitur angefangen zu studieren, damals an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, und habe ein duales Studium bei Kärcher gemacht.

Das duale Studium war extrem cool: Wir hatten im Endeffekt immer 3 Monate Praxis und 3 Monate Theorie. Das hat mir sehr gut so gefallen! Dadurch konnte ich neben dem normalen theoretischen Maschinenbau Studium quasi im 3 Monate Rhythmus verschiedenste Abteilungen in der Praxis kennenlernen. Angefangen haben wir damals tatsächlich in der Lehrwerkstatt zusammen mit den Industriemechanikern: drehen, sägen, feilen – also wirklich mal Sachen in die Hand nehmen.

Mein Schwerpunkt im Studium war damals Konstruktion und Entwicklung und bei Kärcher durften wir dann in der Praxis die verschiedensten Abteilungen durchlaufen. Ich habe in dieser Zeit alles mal gesehen: Fertigungsplanung, Qualitätsmanagement, Konstruktion, Produktmanagement… Während des Studiums bleibt dafür nicht so viel Zeit. Es war sehr gut, die Firma zu erleben und zu sehen, wie sie funktioniert: Dadurch habe ich die Abläufe extrem gut kennengelernt und hatte einen guten Einblick in alles, was man als Ingenieur so tun könnte.

Sonja Feierabend  
Das klingt nach einem intensiven Einstieg! Und dann bist du von Kärcher zu Palfinger gewechselt?

Luca Weik
Das hat tatsächlich noch ein bisschen auf sich warten lassen. Wir hatten damals einige Abteilungen, in die wir übernommen worden wären. Ich habe mich dann aber entgegen den zur Auswahl stehenden Abteilungen bei Kärcher initiativ auf eine Bachelorarbeit in einem ganz anderen Bereich beworben: Es gab da eine Abteilung, die sich um CAD/ CAx Tools und Entwicklungsprozesse, Methoden und Tools allgemein gekümmert hat, damals noch mit sehr starkem Fokus auf 3D-Modellierung, aber auch erste Arbeiten zu Systems Engineering. Das fand ich super interessant, und ich wollte unbedingt diese Abteilung kennenlernen.

So hat es bei mir mit Systems Engineering angefangen: Wie kann man MBSE bei einer Firma wie Kärcher einführen? Das war für mich dann auch ein komplett neues Thema: Wer macht was? Welche Abteilung hat den Hut auf? Wie kann man das toolmäßig aufsetzen? Das war super spannend!

Im Anschluss an meinen Bachelor war ich dann noch zwei Jahre bei Kärcher und habe dort das Thema MBSE weitergetrieben, in einigen Projekten mit einigen Piloten. Wir haben schöne Sachen modelliert. Aber dann hat es mich in die Berge verschlagen!

Sonja Feierabend
Und dann hast du bei der Palfinger AG angefangen. Kannst du nochmal kurz sagen, was Palfinger eigentlich so macht?

Luca Weik
Gern! Also Palfinger macht grundsätzlich Hebelösungen jeglicher Art, also z.B. Kräne für die Baubranche, die auf LKWs montiert sind. Die sieht man auf den Autobahnen fahren, aber zum Beispiel auch unsere Ladebordwände, die an den LKWs hinten dran sind. Wir haben Marinelösungen bis hin zu Rettungsbooten, die aus den Schiffen abgeworfen werden – eigentlich alles, was mit dem Heben von Lasten jeglicher Art zu tun hat. Wir sind also sehr diversifiziert aufgestellt.

Sonja Feierabend  

Und was ist genau deine Aufgabe bei Palfinger? Wie hast du dort als Systems Engineer angefangen?

Luca Weik
Ja, das ist über die letzten drei Jahre ein bisschen gewachsen. Als ich 2020 bei Palfinger angefangen habe, war unsere Organisation sehr im Umbruch. Wir haben viel globalisiert und zentralisiert. Zeitgleich kam die Einführung einer Matrixorganisation, in der ich verankert bin. Ich war in meinen ersten zwei Jahren intern der Ansprechpartner für Systems Engineering im Allgemeinen, also für jegliche Aspekte: Von Requirements Engineering über Systemmodellierung bis hin zu Testmanagement und FMEA.

Es gab mal Diskussionen, ob die Systemsimulation eigentlich auch in meiner Verantwortung liegt, also war ich ein bisschen „Mädchen für alles“. Das lag aber auch daran, dass wir natürlich stark im Personalaufbau waren, um die vielen Bereiche, die vielen Aspekte, irgendwie abdecken zu können. Mittlerweile ist unser Team deutlich gewachsen. Momentan liegt mein Fokus klar auf Architekturmodellierung und Requirements Management.

Luca Weik Palfinger AG ViProSim
Luca Weik auf der ViProSim Fachtagung im Oktober 2023

Sonja Feierabend  
Das heißt, du hast mit deiner Erfahrung das Systems Engineering bei Palfinger richtig vorangetrieben?

Luca Weik
Ja, tatsächlich. Wir haben bei Palfinger allerdings das Glück, dass das Management uns sehr viel Rückenhalt für das Thema Systems Engineering bietet. Es wurde gesehen, dass in dem Gebiet große Potenziale liegen. Es war vom Management klar gewünscht, das weiter zu pushen und deswegen wurde sehr früh eine Vollzeitstelle dafür freigemacht; Fokus: Systems Engineering Methoden bei Palfinger einführen und betreuen.

Das klang für mich super interessant. Ich habe ja ähnliches eigentlich schon bei Kärcher gemacht und ich muss auch sagen, ich wollte persönlich immer in die Berge, deswegen hat es mich zu Palfinger verschlagen, um dort im Endeffekt das Ganze nochmal zu machen.

Sonja Feierabend 
Das klingt wirklich sehr spannend! Bist du da in einer ganzen Abteilung in einem Team oder wie seid ihr heute aufgestellt?

Luca Weik
Als ich angefangen habe, waren wir in unserer Stabstelle nur 6 Leute im Team, quasi ein Einzelkämpfer in jedem Bereich: Einer für den Entwicklungsprozess, einer für das Projektmanagement Office, einer für Masterdata-Management, einer für Systems Engineering, etc…

Wir hatten viele Freiheiten zu gestalten, wie sich die Themen weiter aufbauen lassen und sind mittlerweile in unserer Abteilung extrem gewachsen: Wir sind nun 60 Leute, weil die einzelnen Themenfelder immer mehr Zug aufgebaut haben. Immer mehr Leute in der Firma wollen damit arbeiten, wollen unsere Services, die wir intern anbieten, gerne in Anspruch nehmen.

Natürlich sind die 60 Leute nicht nur für SE zuständig, man muss hierbei auch sagen dass >50% davon unser zentraler Prototypenbau ausmacht. Mittlerweile haben wir zusammengerechnet mit Christian Zingel, der das Team Systems Engineering als Leiter übernommen hat, drei Vollzeitmitarbeiter und 2 Studenten im Team für die Aspekte von Systems Engineering.

Wir haben dann auch noch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter, der bei uns an der FH in Salzburg sitzt und arbeiten mit einem Studentenprojekt der HAW Landshut zusammen. So wächst unser Kreis an Leuten, mit denen wir zusammen forschen und arbeiten stetig.

Am Anfang, bevor wir uns diese Strukturen aufgebaut haben habe ich sehr viel mit Christian Tschirner und damals noch Myu (Two Pillars) und mittlerweile auch schon sehr lang mit Matthias Greinert (Two Pillars), die SE-Themen aufgebaut und supportet – also viel mit externer Hilfe. Ohne diese Top-Zusammenarbeit wäre das alles wirklich schwierig gewesen.

Sonja Feierabend  

Wow, da seid ihr ja schon richtig gut aufgestellt. Ihr arbeitet ja auch mit iQUAVIS bei Palfinger, und du bist auch Trainer für die Software intern. Was sind deine Erfahrungen damit?

Luca Weik
Das erste Mal habe ich iQUAVIS auf dem TdSE gesehen. Ich glaube, es war 2019. Vorher bei Kärcher habe ich viel mit SysML-Tools gearbeitet. Wir haben dort mit Kollegen vors allem aus Entwicklungsbereichen mit diesen Tools gearbeitet, aber was mir immer ein Dorn im Auge war bei SysML, ist, dass die Einstiegshürde zu groß ist.

Die Modelle werden meistens auch sehr groß und  kompliziert, sodass sie tatsächlich dann nur noch von einzelnen Experten in der Firma lesbar oder bearbeitbar sind.
Für mich war der Ansatz so, wie ich Systems Engineering verstehe, eigentlich immer sehr kollaborativ: Möglichst jeder soll mitarbeiten! Jeder soll das Modell sehen und auf einen Blick verstehen können.

Luca Weik Palfinger AG ViProSim
Luca Weik auf der ViProSim Fachtagung im Oktober 2023

Deswegen fand ich das grundlegend leichtgewichtigere Konzept von iQUAVIS schon immer interessant. Da wir bei Palfinger den Freiraum hatten, erstmal auszuprobieren, was wir wollten, habe ich sie ergriffen und mal geschaut, wie das mit iQAUVIS funktioniert. Auch wenn man Systems Engineering skaliert.

Unsere Erfahrung bisher mit iQUAVIS ist, dass es den Leuten leichter fällt, einzusteigen und das mal für sich auszuprobieren und damit zu arbeiten. Es ist tatsächlich wenig Schulungs- und Trainingsaufwand. Die Leute haben nicht so viel Angst, irgendwas kaputt zu machen oder überfordert zu werden. Nach einem Vormittag ist eigentlich jeder User unabhängig der Vorerfahrung grundsätzlich fähig in Modellen zu navigieren um sich Infos anzuschauen.

Wir haben inzwischen sehr viele Leute, die iQUAVIS verwenden. Da sind auch einige dabei, die bauen sich einfach nur Baumdiagramme auf, um ihren Kopf und ihre tägliche Arbeit zu strukturieren. Das hat gar nichts mit Produktentwicklung oder Systems Engineering im klassischen Sinne zu tun, aber das ist irgendwo auch genau das, was mir wichtig ist: Dass Leute diese Methoden verinnerlichen. Diese Tools kann ich für Probleme aller Art einsetzen.

Sonja Feierabend
Das klingt schon sehr weit! Erinnerst du dich noch an “alte” Systems Engineering, Zeiten? Zeiten vor diesem Tool? Was würdest du sagen, so im Vorher-Nachher-Vergleich: Wie würdest du das bewerten?

Luca Weik
Ich muss sagen, ich habe während des Studiums – und das ist jetzt nicht irgendwie böse gemeint gegen die DHBW – noch nichts von Systems Engineering mitgekriegt! Ich war im Nachhinein in den letzten Jahren immer überrascht, wie bedeutend das Thema ist und auch gesehen wird, zumindest in unserem kleinen Systems Engineering Kreis. Ich bin ja mit relativ wenig Vorwissen von der Uni in das Thema eingestiegen und ich kann mir heute in komplexeren Projekten nicht vorstellen, wie man es ohne machen würde.

Es gibt Fragestellungen, die es zu beantworten gilt, zum Beispiel: Wenn ich jetzt an dieser Funktion noch was ändern will, was ist denn da betroffen im Projekt? Ich wüsste nicht, wie man ohne einen gewissen Systems Engineering Ansatz solche Fragestellungen von Entwicklern beantworten kann, außer man wühlt in Office Dokumenten rum und kämpft sich durch alte E-Mails, was immer noch Stand der Technik ist in vielen Fällen.

Sonja Feierabend
Das heißt, das erlebst du noch, dass so noch gearbeitet wird?

Luca Weik

Ja, ja natürlich da wird uns die Arbeit so schnell nicht ausgehen. (lacht)

Sonja Feierabend  

Du hast gerade nochmal gesagt, dass in deinem Maschinenbau Studium Systems Engineering noch kein Thema war?

Luca Weik 

Nee, wir hatten tatsächlich damals ein Fach, das hieß „Konstruktionslehre“, glaube ich. Da ging es in die Richtung. Da haben wir so ein bisschen über Best practice Methoden für z.B.: Anforderungen oder FMEAs gesprochen, aber Systems Engineering als tatsächliche Methodik war in meinem Studium noch kein Thema.

Ich weiß von unseren Kooperationen, dass es mittlerweile eine ganze Reihe Master-Studiengänge gibt, die sich auf Systems Engineering konzentrieren. Das ist meiner Meinung nach auch richtig und wichtig, dass das mehr und mehr sogar als ganzer Studiengang Einzug hält, aber ich persönlich hatte damit an der Uni noch gar keinen Kontakt.

Sonja Feierabend
Das ist echt spannend. Dieses Interview ist ja auch für junge Menschen gedacht, die sich vielleicht über den Beruf des Systems Engineers interessieren. Was würdest du denen raten? Wie fängt man an mit Systems Engineering oder was hättest du gerne früher gewusst?

Luca Weik, Senior Specialist Systems Engineering, Palfinger AG
Luca Weik, Senior Specialist Systems Engineering, Palfinger AG

Luca Weik
Auf jeden Fall sollen sie es machen! Ich würde es auch nicht nur jungen Menschen empfehlen, sondern ich würde jedem empfehlen, sich grundsätzlich über Systems Engineering zu informieren. Ich bin der Meinung, dass es jedem hilft, auch in der täglichen Arbeit als Ingenieur oder als Produktmanager, als Techniker, oder auch, wenn ich mir nur meinen Kopf irgendwie strukturieren will.  

Jungen Leuten, die vor allem in das Berufsbild Systems Engineer wollen, würde ich raten, sich möglichst viele verschiedene Aspekte von Engineering anzusehen. Dadurch, dass Systems Engineering sich auf alle Disziplinen und den ganzen Lebenszyklus konzentriert, ist es wichtig, eine gewisse Vorerfahrung oder Ahnung zu haben was das alles beinhaltet.

Grundsätzlich sollte man sich aber auch gut und gerne mit Leuten beschäftigen und vernetzen können und sehr flexibel in seiner Denkweise sein. Man muss sich z.B. oftmals fragen: Was hab ich jetzt für ein Projekt? Was entwickle ich für ein Produkt? Wie kompliziert ist es? Was hab ich für Personen in meinem Projektteam? Wie sind die persönlichen Vorlieben? Je nachdem variiert der Ansatz, in welcher Ausprägung man dann nachher wirklich Systems Engineering macht. Da ist also auch viel Flexibilität drin.

Ich glaub, das Wichtigste ist, offen reinzugehen und zu versuchen, was zu bewegen, was zu verbessern, aber ganz, ganz stark auf die Leute zu hören, mit denen tatsächlich im Projektteam gearbeitet wird. Ich glaub das ist mitunter das Wichtigste bei der Sache irgendwo pragmatisch zu bleiben. Man darf nicht vergessen, dass wir es für die einzelnen Leute machen, damit jeder, der damit arbeitet und Teil vom Projektteam ist, seinen Vorteil in seiner täglichen Arbeit sieht und gerne damit arbeitet.

Sonja Feierabend
Ja, das heißt Systems Engineering ist auf jeden Fall Teamwork.

Luca Weik
Ja, absolut. Mittlerweile ist – meiner Erfahrung nach – der entscheidende Faktor der Mensch: Wie kriege ich die einzelnen Leute dazu, damit zu arbeiten und ihre Ideen dort zu dokumentieren? Nicht den Umweg über das Management oder über die Ansage: Ihr müsst jetzt aber Modelle bauen!

Ideal ist, wenn jeder für sich den Benefit sieht und jeder auch die Freiheit hat, so zu arbeiten, wie er das braucht. Ich glaub, dass wir da an sich in der Systems Engineering Branche noch ganz viele Chancen haben, das Ganze wirklich mehr auf den Menschen zu beziehen.

Die Tools sind grundsätzlich mittlerweile alle cool. Ich glaube aber, dass das nicht unsere Schwäche ist, sondern ich glaube, Systems Engineering ist jetzt noch nicht so breit eingeführt, wie es sein könnte, weil es größtenteils an der Organisationsveränderung und an unserem Changemanagement hängt.

Sonja Feierabend
Was mich jetzt mal interessieren würde: Hast oder hattest du mal ein Projekt bei Palfinger, wo du sagst, das hat besonders gut geklappt – vielleicht auch mit iQUAVIS?

Luca Weik
Ja, wir haben grundsätzlich ein paar Projekte, in denen wir wirklich sehr, sehr tief und viel modelliert haben. Wir haben ein Projekt für einen stark autonomisierten Kran für den Marineeinsatz, der sehr viele sicherheitsrelevante Funktionen hat durch den großen Autonomieanteil.

Marine Kran Palfinger
Kran. Bild: Palfinger AG.

Wir haben angefangen, UseCases zu modellieren, um zu beschreiben: Was macht der Kran, wie interagiert er mit seiner Umgebung?
Und wir nutzen die iQUAVIS-Diagramme tatsächlich auch in der Abstimmung mit unseren Kunden und Zulieferern, um abzustimmen, welches System ist nachher tatsächlich verantwortlich für die Ausführung, welche Funktionalitäten und allein diese grafische Notation hilft in der Abstimmung wirklich.

Ebenso wird es mit den Zulieferern und mit dem Kunden eingesetzt, um zu verstehen, wo etwaige Probleme liegen. Von dort sind wir weiter gegangen und haben Funktionen abgeleitet, FMEAs und Risikoanalysen gemacht.

Was mich aber auch glücklich macht: Wir nutzen iQUAVIS intern für unsere Dokumentation und die Kollegen werfen sich mittlerweile in den Terminen die Diagramme an die Wand und diskutieren darüber. Leitfragen sind dann: „Haben wir das richtig verstanden? Gehört der Pfeil doch woanders hin und ist das wirklich so?“ –  Es ist also ein bisschen Kommunikationsstandard geworden ist, nicht mehr mit Dokumenten zu arbeiten, sondern im Modell, in iQUAVIS.

Sonja Feierabend 
Wenn wir jetzt schon so ein bisschen Richtung Zukunft schauen, was glaubst du? Wie wird sich Systems Engineering entwickeln? Oder welche Themen sind wichtig, wenn du an Systems Engineering der Zukunft denkst?

Luca Weik
Ich denke, dass wir uns gut in die Richtung entwickeln, dass es einen sehr offenen Austausch gibt. Ich sehe Systems Engineering als eine Dokumentationsform, wo jeder seine Informationen beiträgt und jeder die für ihn relevanten Informationen in verdaubaren Häppchen bekommt. Dazu muss allerdings jeder Modelle lesen können und jeder auch Zugriff auf Modelle haben.

Also ich glaub, dass da noch beispielsweise Systems Engineering Tools in kollaborative Medien eingebaut werden müssen: Dass es wirklich Tagesgeschäft wird, das die Leute gerne anfassen und ähnlich frequentiert nutzen wie Teams. Ich hoffe, dass wir das bald hinbekommen.

Sonja Feierabend
Dass die Berührungsängste einfach auch nachlassen.

Luca Weik
Ganz genau! Was sonst noch ein Riesenthema überall ist: Artificial Intelligence, also AI. Jeder verwendet inzwischen ChatGPT in seiner täglichen Arbeit und wir schauen alle auf die Chancen, die uns das bringen wird.

Ich sehe für Systems Engineering eine große Chance. Wir reden ja immer über textuelle Dokumentation und modellbasierte Dokumentation und ich kann mir gut vorstellen, dass diese Grenze verschwimmen könnte, zum Beispiel, dass aus meinem nativen Text, den ich in den Chat reinschreibe dann ein Diagramm erstellt wird.

Ich glaub, da können wir viele, Startschwierigkeiten beseitigen.

Sonja Feierabend

Vielen Dank! Dann habe ich jetzt noch die allerletzte Frage: Warum iQUAVIS?

Luca Weik
Für mich ganz klar: Es ist ein leichtgewichtiger Ansatz für die Modellierung. Die Einstiegshürde, das Tool zu lernen und die ersten Schritte darin zu machen, es zu bedienen, ist so niedrig, dass wir unsere User eigentlich innerhalb von 2 Stunden aufgegleist kriegen. Das spricht einfach fürs Tool.

Das ist nicht so weit weg von dem, was man kennt. Man kann sich damit sehr schnell anfreunden. Meine Bedenken vorher waren, dass die Kapazität von iQUAVIS nicht reicht, um wirklich große Systeme zu modellieren. Aber ich muss sagen, wir haben mittlerweile Modelle, die sind riesig und wir kommen noch nicht an die Grenzen.

Es macht es für den User einfacher, den Bezug zu System Engineering zu kriegen. Für mich ist es deshalb gerade das perfekte Tool, um diese Einführung, die wir in unserer Organisation wollen, zu begleiten.

Sonja Feierabend 
Vielen herzlichen Dank!

Luca Weik
Gerne!

Luca Weik ist Senior Specialist Systems Engineering bei der Palfinger AG.
Palfinger ist der weltweit führende Produzent und Anbieter innovativer Kran- und Hebelösungen.

Mehr über unser Systems-Engineering-Tool iQUAVIS erfahren Sie hier.

 

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