Two Pillars

Systemarchitektur

webinar systems engineering mit iquavis

Systems Engineering mit iQUAVIS – kostenloses Webinar

Systems Engineering ist ein ganzheitlicher und interdisziplinärer Ansatz für die Produktentwicklung und das Projektmanagement. Unser Consultant und MBSE-Experte Matthias Greinert hat in einem Live-Webinar über „Systems Engineering mit iQUAVIS“ gezeigt, wie der Einstieg in diese Methode mit unserem Tool iQUAVIS funktioniert. Der Einstieg in das Systems Engineering ist immer individuell – genauso wie Ihre Produkte und Ihre Kunden! Mit iQUAVIS können Sie Ihre individuellen Einstellungen ganz einfach anpassen und schnell erste Erfolge erzielen. In dem Webinar lernen Sie verschiedene Darstellungsformen in Berücksichtigung ihrer Anforderungen und Abhängigkeiten kennen. Falls Sie das Webinar verpasst haben, haben Sie jetzt die Gelegenheit, die Aufzeichnung anzuschauen und iQUAVIS kennenzulernen. Webinar abrufen Haben Sie das Live-Webinar verpasst, aber Interesse, es sich anzusehen? Kein Problem: Füllen Sie dieses Formular aus, und Sie erhalten den Link und das Passwort, um sich das Webinar kostenlos anzusehen: Systems Engineering mit iQUAVIS: Das Webinar Die Aufzeichnung des Webinars dauert ca. eine Stunde inklusive einer Fragerunde. Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. In dem Webinar stellt Matthias Greinert nicht nur iQUAVIS als Systems Engineering Tool vor und erläutert die wichtigsten Funktionen am Beispiel einer Kaffeemaschine, sondern er geht auch auf den Aufbau einer Systemarchitektur ein: Im Rahmen der Tool-Demo gibt er Einblicke in die verschiedenen Modelltypen, die iQUAVIS bietet und wie die darin modellierten Inhalte miteinander verknüpft und analysiert werden können. Dabei wird grob der Entwicklungsprozess von der Problemanalyse mit Identifikation von Anforderungen über die Definition der Systemarchitektur bis zur Ableitung von Testfällen durchlaufen. iQUAVIS bietet grundsätzlich die folgenden Darstellungsformen, die alle wenigstens kurz vorgestellt werden: Im Webinar lernen Sie die Funktionsweise von iQUAVIS kennen: Ausgehend von User Stories werden Abhängigkeiten und Anforderungen sichtbar. Matthias Greinert zeigt Ihnen, wie Sie Sichten kombinieren und Prozesszeiten simulieren. Er geht außerdem auf iQUAVIS als Projektmanagement-Tool ein und zeigt, wie Sie Maßnahmen, Ressourcen und Deadlines immer im Blick behalten. Zuletzt stellt er auch den Variantenmanager vor, ein Zusatz-Feature, das wir hier in Paderborn entwickelt haben, und das Ihnen von Projektbeginn an hilft, Varianten und ihre Abhängigkeiten darzustellen. In der Fragerunde ging es zum Abschluss um diese Fragen: Die Antworten gibt unser Experte Matthias Greinert im Webinar. Wenn Sie weitere Fragen haben, richten Sie sie gern auch im Nachhinein an uns. Weitere Webinare rund um MBSE Wir planen weitere Webinare rund um MBSE und iQUAVIS. Haben Sie Themenwünsche oder Fragen, auf die wir eingehen sollen? Schreiben Sie uns gern einen Kommentar! Die nächsten Webinartermine geben wir über unseren Newsletter, LinkedIn oder unsere Event-Seite bekannt! Sonja FeierabendSonja Feierabend betreut als Online Marketing Manager die Website, Social Media und PR für Two Pillars. www.two-pillars.de

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iQBuddy

iQBuddy: So wird der Modellierungsprozess einfacher

Auf dem diesjährigen TdSE stellt Denis Tissen vom Heinz Nixdorf Institut den „iQBuddy“ vor: Was ist iQBuddy und was kann er? Die Modellierung komplexer technischer Systeme mit dem Konzept des Model-Based Systems Engineering (MBSE) ist für viele kein Fremdwort mehr. Steigende Anforderungen an die zu entwickelnden Produkte und deren vorherrschenden Systemmodellen spiegeln sich vor allem in den Tätigkeiten der Systemarchitekten wider. Anwender des MBSE müssen aktuell einen Großteil ihrer Modelle von Grund auf eigenständig aufbauen. So wiederholen sich viele Modellierungstätigkeiten, welche unnötig viel Entwicklungszeit rauben. Doch wie lassen sich wiederholenden Modellierungstätigkeiten sinnvoll unterstützen bzw. optimieren? Eine Antwort liefert iQBuddy. Was ist iQBuddy? Die Software-Anwendung iQBuddy dient als Assistent im komplexen, digitalen Modellierungsprozess. Mithilfe von gezielten Vorschlägen für erforderliche Bestandteile des Modellierungsprozesses unterstützt iQBuddy Anwender bei täglich anfallenden Modellierungsaufgaben. So müssen Systeme nicht mehr von „Grund auf“ auf modelliert werden. Es wird dabei auf vordefiniertes Wissen innerhalb einer Datenbank zurückgegriffen. Diese ermöglicht die Nutzung bereits erprobter Modellierungsbestandteile für die eigenen täglichen Modellierungsaufgaben. So kann durch iQBuddy nicht nur die Entwicklungszeit reduziert, sondern auch die eigene Perspektive erweitert werden. Wie genau funktioniert iQBuddy? Der Nutzen von iQBuddy wird bereits deutlich. Doch wie genau soll dies funktionieren? Gemäß dem Sprichwort: „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“, lässt sich die Funktionsweise am besten in Form einer Abbildung erklären (siehe Abbildung 1). Das Architekturkonzept von iQBuddy zeight, dass Anwender Schlüsselwörter eines bestimmten Systems, Produkts oder andere Entitäten über eine Suchzeile in einer Webapplikation eingeben können. iQBuddy vergleicht diese Schlüsselwörter intelligent mit einer Modellbibliothek in Form einer Datenbank. Die graph-basierte Datenbank wird initial durch die KI-Anwendung ChatGPT mit Lösungselementen befüllt. Um die hohen Qualitätsanforderungen der Daten zu gewährleisten, werden die Lösungselemente durch Administratoren überprüft und angepasst. So gelingt es iQBuddy mit einem Empfehlungsalgorithmus, den Anwendern Elemente, Funktionen, Beziehungen und Strukturen für Systemmodelle vorzuschlagen. Anschließend erlaubt die Webanwendung, die vorgeschlagenen Datensätze auszuwählen und als JSON-File herunterzuladen. Somit findet eine nahtlose Importierung vorhandener Datensätze in gängige Modellierungswerkzeuge statt, wodurch eine eigene Modellierung dieser Systemelemente entfällt. Indem Anwender die vorgeschlagenen Datensätze akzeptieren oder ablehnen, wird der Empfehlungsalgorithmus intelligent trainiert. Dies verbessert kontinuierlich die Qualität der Vorschläge. Modellierungszeiten reduzieren, Qualität erhöhen Maßgeschneiderte Vorschläge lösen zeitintensive, lästige Modellierungsaufgaben ab, wodurch die Entwicklungszeiten reduziert werden. So können Anwender von iQBuddy ihre Modellierungsaufgaben effizient gestalten. Dadurch, dass die Vorschläge auf bewährten Systemelementen mit dem Wissen einer Community basieren, wird zudem die Modellqualität gesteigert. Außerdem wird die eigene Perspektive durch den Wissensbereich der Community erweitert, um neue Aufgabenbereich zu integrieren. Zusammengefasst bedeutet das: iQBuddy unterstützt Anwender effektiv bei ihren Modellierungsaufgaben. Dies ist ein Gastbeitrag von Denis Tissen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Advanced Systems Engineering am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn. Auf dem TdSE 2023 in Würzburg wird er den iQBuddy in einem Vortrag vorstellen. Wir stellen die Anwendung auch als Demonstrator näher vor. Besuchen Sie uns gern am Stand 30! Sonja FeierabendSonja Feierabend betreut als Online Marketing Manager die Website, Social Media und PR für Two Pillars. www.two-pillars.de

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iQUAVIS 5.0

iQUAVIS 5.0

iQUAVIS hilft Ihnen, komplexe Entwicklungsprojekte mit Hilfe von Systems Engineering zu meistern. Mit seinen Komponenten Systemarchitektur und Projektmanagement verschafft Ihnen iQUAVIS den entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Bringen Sie Ihr Entwicklungsprojekt erfolgreich und schneller zum Abschluss! Die Version 5.0 von iQUAVIS beinhaltet viele spannende Neuerungen mit Fokus auf die Verbesserung von Arbeitsabläufen und Usability, so dass die Zusammenarbeit in Projekten noch reibungsloser verläuft. Insbesondere ist die nahtlose Zusammenarbeit mit Microsoft Office-Produkten gelingt nun noch besser. Einige Beispiele stellen wir heute vor. Action Priority Tables Jetzt auch Action Priority Tables mit iQUAVIS anwenden für Ihre FMEA konform mit VDA/AIAG Standard. Zur Priorisierung von Risiken wird in der FMEA die Schwere (Severity), Auftretenswahrscheinlichkeit (Occurance) und Entdeckungswahrscheinlichkeit (Detectability) bewertet. Das Produkt dieser drei Werte ergibt in der klassischen Form der FMEA die sogenannte Risikoprioritätszahl. Je höher diese Zahl, desto höher auch die Priorität, die diesem Risiko beigemessen wird. Dieses Vorgehen hat jedoch die Schwachstelle, das z.B. schwerwiegende Risiken eventuell zu gering bewertet werden, sofern die anderen beiden Werte niedrig sind. Dabei wäre bereits das einmalige Auftreten katastrophal. Im neuen Standard der VDA/AIAG werden anstatt der Risikoprioritätszahl Action Priority Tables genutzt. Hierbei wird mit Wertebereichen für die drei beschriebenen Einflussfaktoren gearbeitet. Auf diese Weise können Risiken realitätsnäher bewertet werden. Die Einordnung des jeweiligen Risikos erfolgt dann in eine der drei Kategorien – gering, mittel oder hoch. iQUAVIS unterstützt beide Varianten der FMEA, Im folgenden Bild ist dargestellt, wie zusätzlich zur herkömmlichen Methode nun auch die Dimension der Action Priority betrachtet und mit in die Bewertung einbezogen wird. Individualisierte Aufwandsplanung Aufgabendauer präziser planen! Ein und dieselbe Aufgabe kann je nach Erfahrung des zugewiesenen Mitarbeiters schneller oder langsamer bearbeitet werden. Wenn man diesen Faktor in der Aufgabenplanung nicht berücksichtigt, führt das zu Fehlplanungen. Mit Hilfe von Faktoren, die den Erfahrungsgrad der Mitarbeiter widerspiegeln, ermöglicht iQUAVIS eine realistische Planung der Aufgaben auch bei Wechsel der Zuständigkeit. Nehmen Sie als Beispiel eine Aufgabe, für die im Schnitt 6 Personentage benötigt werden. Teilt man nun diese Aufgabe gleichmäßig auf drei verschiedene Ressourcen auf, ergibt sich als Basis zur Berechnung der Gesamtdauer dieser Aufgabe folgendes Bild: Eine Ingenieurin erledigt ihren Teil der Aufgaben in zwei Tagen (Faktor 1) und ein Senior Engineer erledigt seinen Teil der Aufgaben in 1,4 Arbeitstagen (Faktor 0,7). Ein Junior Engineer benötigt dagegen 3 Arbeitstage für seinen Teil (Faktor 1,5).  Insgesamt wird die Aufgabe bei gleichmäßiger Verteilung in 6.5 Tagen erledigt sein. iQUAVIS nutzt diese Faktoren bei der Zuweisung von Aufgaben und ermöglicht so eine deutlich realitätsnähere Planung. Die Faktoren dienen dabei rein der Einstufung des Erfahrungsgrads und nicht als Einzelbewertung der individuellen Mitarbeiter. Mit diesem Feature erweitern sich für den Projektplaner die Möglichkeiten der Aufgabenplanung. Außerdem sind die Erwartungen an die Mitarbeiter transparent und nachvollziehbar. Automatisiertes Einfärben von Elementen: Neue Möglichkeiten der Visualisierung Wir arbeiten in iQUAVIS bewusst mit Farben, um Unterschiede zwischen Klassen, Datensätzen u.a. zu visualisieren. Es ist jetzt möglich Modellelemente per Knopfdruck einzufärben. Diese Einfärbung kann auf Basis von Klassen, Datensätzen oder benutzerdefiniert erfolgen. So kann schnell überblickt werden, welche unterschiedliche Klassen oder Datensätze in einem Modell vorhanden sind. In Diagrammen und Bäumen ist es jetzt möglich, zwischen verschiedenen farblichen Darstellungen zu wechseln. Die folgenden Bilder zeigen die Möglichkeit, in Diagrammen zwischen Farben Bäume ermöglichen den Wechsel zwischen Klassen- und Datensatz-Darstellung. Aus der Kombination aus Klassen und Datensätzen ergeben sich interessante neue Möglichkeiten zur Darstellung Ihrer Modelle. Microsoft Outlook und iQUAVIS synchronisiert Sparen Sie Arbeitsschritte  =  Sparen Sie Zeit! Aufgaben werden in iQUAVIS bisher im Home-Screen oder im Projekt übersichtlich dargestellt. Mit der neuen iQUAVIS Version können Mitarbeiter bei neuen Aufgaben direkt per E-Mail informiert werden. Der Mitarbeiter kann mit dieser Mail direkt in das iQUAVIS Projekt navigieren oder sogar die Aufgaben unmittelbar in der Mail quittieren. Die Aktualisierung der Aufgaben wird direkt mit dem iQUAVIS Projekt synchronisiert. Die Notwendigkeit, iQUAVIS zu öffnen und manuell die Information hinzuzufügen, d.h. den Aufgabenstatus auf „erledigt“ zu setzten, entfällt. Dadurch wird die Aufgabenbearbeitung in iQUAVIS noch effektiver in den Arbeitsalltag integriert. Mit diesem Feature machen Sie einen großen Schritt in Richtung verbesserte Workflows und nahtlose digitale Prozesssteuerung! Insbesondere auch die Kombination mit dem Microsoft Teams-Connector „2Psync“ bietet dann eine ganzheitliche Kommunikationslösung zwischen Technik und Projekt. Single Sign-on (SSO) mit Microsoft Azure Machen Sie sich das Arbeitsleben einfacher, indem Sie die Single Sign-on (SSO) Methode mit Microsoft Azure nutzen. Ohne SSO müssen Sie sich bei jedem Start von iQUAVIS mit Ihrem Benutzernamen und einem (hoffentlich anspruchsvollem) Kennwort einloggen.Mit SSO, können Sie sich diesen Schritt in Zukunft sparen: Nachdem Sie sich wie gewohnt beim Start Ihres Computers in ihr Windows-Konto eingeloggt haben, brauchen Sie iQUAVIS nur noch zu starten und können direkt loslegen, ohne zusätzliche Passworteingabe. Die Authentifizierung wird im Hintergrund über Microsoft Azure abgewickelt. Das ist nicht nur bequemer sondern auch sicherer. Denn so entfällt das „Passwort-Wirrwarr“ und Logins können zentral verwaltet werden. Christian Dr. BremerDr. Christian Bremer ist nicht nur Geschäftsführer bei Two Pillars, sondern auch Gründer. www.two-pillars.de/

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MBSE SE Maennchen Systems Engineering

MBSE erklärt mit dem SE-Männchen

Der Begriff Model-Based Systems Engineering (MBSE) ist inzwischen in aller Munde. MBSE mehr als nur formales Modellieren am Rechner. Es ist Teil einer ganz eigenen übergeordneten Strategie und Vorgehensweise – dem Systems Engineering. Das wird häufig übersehen. Ähnlich wie bei Lean Production kann man natürlich einzelne Methoden und Werkzeuge wie 5S-Methode oder Fischgrät-Diagramme wirkungsvoll selektiv einsetzen. Richtig erfolgreich wird eine Produktion aber nur neu gestaltet, wenn es sich auf den Lean-Ansatz von Kopf bis Fuß einstellt.

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ISO/IEC/IEEE 42010 ISO 42010 Systemarchitektur

Die ISO/IEC/IEEE 42010 – Software und Systems Engineering

Im Bereich des Systems Engineering gibt es eine Vielzahl von Normen und Standards, die verschiedene Aspekte des Systementwurfs und -managements abdecken. Diese Normen dienen als Referenz und Leitfaden für Ingenieure, um effektive und zuverlässige Systeme zu entwickeln. Aus unserer Perspektive ist die ISO/IEC/IEEE 42010 die wichtigste: Sie ist von Ihrer Denkweise und Art die ungewöhnlichste und gleichzeitig der größten Hebelwirkung auf die Verbesserung der digitalisierten Zusammenarbeit. Die ISO/IEC/IEEE 42010 präsentiert Best Practices, um eine Systemarchitektur zu beschreiben – egal ob Mechatronik, Software oder von Unternehmen. Die ISO/IEC/IEEE 42010 Ceci n’est pas une pipe – das bekannte Ölbild des Malers René Magritte zeigt ein (für das Erscheinungsjahr nahezu photorealistisches) Abbild einer Pfeife, untertitelt mit dem französischen Satz „Ceci n’est pas une pipe“, zu Deutsch: Dies ist keine Pfeife. Magritte beschreibt mit seinem Bild die Beziehung zwischen dem tatsächlichen Objekt, seiner Bezeichnung und seiner graphischen Repräsentation – Sie sehen keine Pfeife, sondern nur ihr Bild. Genauigkeit der Begriffe Warum dieser kleine Exkurs? Gerade beim Thema „Architektur“ ist Genauigkeit gefragt. Die ISO/IEC/IEEE 42010 Systems and Software Engineering – Architecture Description schafft ein einheitliches Verständnis für die Begriffe im Kontext einer Systemarchitektur. Das Bild der Pfeife deutet da auf ein häufiges Missverständnis hin: Wir sagen meist Architektur – meinen aber die Architekturbeschreibung eines Systems. Konzept der ISO 42010 ISO 42010, mit dem Titel „Systems and software engineering – Architecture description“, konzentriert sich speziell auf die Beschreibung von Architekturen. Sie legt Prinzipien und Konzepte fest, um sicherzustellen, dass Architekturbeschreibungen klar, konsistent und verständlich sind. Die Norm bietet Anleitungen zur Strukturierung, Dokumentation und Kommunikation von Architekturen und ermöglicht es Ingenieuren, die Architektur eines Systems umfassend zu verstehen und zu analysieren. Die ISO/IEC/IEEE 42010 liefert also ein Rahmenwerk für die Beschreibung, Organisation und Darstellung von Architekturbeschreibungen. Sie löste 2007 die IEEE 1471 Recommended Practice for Architectural Description of Software-Intensive Systems ab und adressiert seitdem jegliche Systeme – insbesondere natürlich technischer Art. Die ISO 42010 wird unabhängig von technischen Konzepten, Modellierungssprachen oder Werkzeugen beschrieben. Diese Neutralität ermöglicht die Übertragung auf das eigene Unternehmen und schafft somit eine einheitliche Arbeitsgrundlage. Unter einer Systemarchitektur versteht die Norm die fundamentalen Konzepte oder Eigenschaften eines Systems, also beispielsweise wie es in seine Umgebung eingebettet ist, was seine konstituierenden Elemente und ihre Interaktionen sind sowie die Prinzipien, nach denen es entwickelt und organisiert wird. Eine Architektur ist etwas Abstraktes, ihre Beschreibung dagegen ein konkretes Arbeitsprodukt in der Produktentwicklung. Das Modell der Architekturbeschreibung Kern der ISO ist eine Ontologie. Elementar ist hier das Zusammenspiel zwischen einem Stakeholder, dem betrachteten System (‚System-of-Interest’) und der Architekturbeschreibung: Einer oder viele Stakeholder der Architekturbeschreibung haben unterschiedliche Interessen an einem System. Die daraus abgeleiteten Concerns finden dann Berücksichtigung in der der Architekturbeschreibung. Der Begriff Concern ist etwas ungelenk definiert als ‚any topic of interest’ – beispielsweise die Funktionalität, die Struktur, das Verhalten des Systems (weitere Concerns in der Infobox). Zur Befriedigung eines Concerns wendet die ISO 42010 das Konzept der ‚Separation of Concerns’ an – jeder Concern wird durch eine einzelne View (Sicht) dargestellt, also einen konkreten Ausschnitt der Architekturbeschreibung in einer hierfür geeigneten Darstellungsweise. Das kann etwa für den Systemingenieur eine Wirkkette sein, für den Elektrotechniker das Blockschaltbild und für den Projektmanager durchaus eine N2-Matrix. Die in den verschiedenen Views zum Ausdruck gebrachten Inhalte können sich durchaus überschneiden – da sie jeweils ausdrücken, was für den konkreten Stakeholder ‚von Interesse’ ist. Wie die View dargestellt und erarbeitet wird, wird durch den Viewpoint (Standpunkt) bestimmt. Dieser definiert die Konventionen zur Erstellung, Interpretation und Analyse der Views. Das sind etwa Sprachen, Notationen, Modellart, Modellierungsmethoden oder Analysetechniken. Ein Architecture Viewpoint ist somit im Prinzip eine Beschreibung der Methode zur Erstellung einer konkreten View. Verwendung von Architekturbeschreibungen Eine konsistente Architekturbeschreibung, über die verschiedenen Views hinweg, ist oberstes Ziel in der Produktentwicklung. Modellbasiertes Systems Engineering (MBSE) bietet hierfür in vielen Fällen die notwendige Herangehensweise. Die Architekturbeschreibung als solches ist kein Selbstzweck und stiftet für sämtliche Stakeholder und zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Systemlebenszyklus erheblichen Nutzen. Die ISO nennt hierfür zahlreiche Beispiele. Diese zeigen auch, warum die Architekturbeschreibung ein solch kritischer Punkt in einem Projekt ist. Die Architekturbeschreibung… Das Konzept der ISO 42010 erscheint zunächst sehr abstrakt. Wenn man sich allerdings ein wenig mit ihrer Darstellungsform und Intention beschäftigt, erkennt man, dass die ISO wirklich ein hervorragendes Gerüst ist, um die Zusammenarbeit vieler Stakeholder, ihrer Aufgaben und Darstellungsweisen zu organisieren und verständlich zu machen. Im Kern müssen Entwicklungsorganisationen erkennen, dass eine Architekturbeschreibung zentraler Ausgangspunkt der Zusammenarbeit ist und dass es viele gültige Darstellungsformen gibt – nur müssen sie organisiert und klar strukturiert sein. Den richtigen Zugang bietet die ISO 42010. Weitere Normen im Systems Engineering Eine weitere Norm im Systems Engineering, die ISO 15288, beschäftigt sich mit dem System-Lebenszyklus-Prozess. Unsere Software iQUAVIS berücksichtigt beide Normen. Christian TschirnerSystems Engineering ist eine Lebensart – wer sie einmal kennt, kommt nicht von ihr los! Ich brenne dafür, das Engineering zu verändern. Weg von verwirrenden Lasten- und Pflichtenheften hin zu einer modellbasierten Spezifikation. Das hilft mir, viele Aufgaben eines Projekts besser zu bewältigen, mit Kollegen ein gemeinsames eindeutiges Systemverständnis zu bilden und immer die relevanten Aufgaben im Blick zu haben. Und außerdem: Ich bin überzeugt, dass innovative Geschäftsmodelle nur mit einem solchen Ansatz möglich werden: Smarte Services, Things that think, … Let’s go together! www.two-pillars.de/

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iquavis 4.0 mbse software update

iQUAVIS 4.0 – unser MBSE Software-Update

iQUAVIS 4.0 ist da! Wir freuen uns, Ihnen das neueste Update von iQUAVIS vorstellen zu dürfen! Das Werkzeug iQUAVIS hilft Ihnen, komplexe Entwicklungsprojekte mit Hilfe von Systems Engineering zu meistern. Mit seinen Komponenten Systemarchitektur und Projektmanagement verschafft Ihnen iQUAVIS den entscheidenden Wettbewerbsvorteil. In der neuen Version gibt es ein paar sehr schöne Neuerungen, die Ihnen die Arbeit noch mehr erleichtern. Ein paar davon stellen wir Ihnen in diesem Beitrag vor. Datenaustauschformate Mit der Version 4.0 wurden die Möglichkeiten zur Werkzeugkopplung gestärkt. Das geht nun sowohl über unsere REST API als auch über das Konzept der OSLC (Open Services for Lifecycle Collaboration). OSLC (Open Services for Lifecycle Collaboration) Es erfordert großen Aufwand, Daten, die redundant in mehren Dateien projektübergreifend verwendet werden, durch Kopieren und Einfügen zu synchronisieren. Ein solcher manueller Schritt kann leicht Fehler zur Folge haben und Daten verfälschen. Aus diesen Grund hat sich das modellbasierte Systems Engineering entwickelt, kurz MBSE. iQUAVIS hat auf Basis des OSLC Konzeptes nun die Möglichkeiten geschaffen, sich mit anderen Werkzeugen automatisch zu verbinden. REST API Die REST API wurde gestärkt. Neben generellen Verbesserungen ist auch die Anbindung von Werkzeugen des Requirement Managements im Fokus gewesen, s.d. nun beispielsweise die Round Trip-Fähigkeit über ReqIF Datenaustausch stark profitiert: Der Anwender kann vorhandene Daten aktualisieren oder löschen, wenn er Daten zwischen DOORS und iQUAVIS importiert oder exportiert. Bei diesem Vorgang können Benutzer wahlweise den Befehl „gekennzeichnete DOORS Daten löschen“ ausführen oder weglassen. Transparenz bei der Zusammenarbeit Wenn Sie im Team an einem gemeinsamen Datensatz arbeiten, ist es wichtig zu erfahren, was in Ihrer Abwesenheit passiert ist. Veränderte Daten können von iQUAVIS im Worksheet nun automatisch farblich hervorgehoben und mit Zeitstempel gekennzeichnet werden. So ersparen Sie sich zeitaufwändige Kontrollen. Außerdem besteht die Möglichkeit, alle Änderungen ab einem beliebigen Datum anzeigen zu lassen. Dazu müssen keine zusätzlichen Verlaufsdaten gespeichert werden. Neue Abhängigkeitstypen und Visualisierung Ein neuer Abhängigkeitstyp „Abhängigkeit (Beziehung)“ ergänzt die bestehende „Abhängigkeit (Hierarchie)“. Durch zwei unterschiedliche Arten von Abhängigkeiten erweitern sich Ihre Möglichkeiten zur Modellierung und Analyse von Modellen (z. B. Kostenanalyse, Marktauswirkungen, etc.). Die Abhängigkeitstypen können als Bedingungen zum Extrahieren von Informationen genutzt werden, z. B. in Filtern und Arbeitsblättern. Die Funktion „Baum erweitern“ ermöglicht das Verfolgen der „Abhängigkeit (Beziehung)“. Funktionslinien aus den Blockdefinitionsdiagrammen können nun zusätzlich auch im Baum angezeigt werden. Die Darstellung der Abhängigkeitsbeziehungen kann im Menü aktiviert werden. Veränderte Daten im Arbeitsblatt markieren In diesem kurzen Video geben wir einen Einblick in iQUAVIS und wie Sie veränderte Daten im Arbeitsblatt markieren können: Christian Dr. BremerDr. Christian Bremer ist nicht nur Geschäftsführer bei Two Pillars, sondern auch Gründer. www.two-pillars.de/

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MBSE Software iQUAVIS

So meistern Sie mechatronische Projekte mit MBSE

Kennen Sie das? Sie schreiben in einem klassischen Textverarbeitungsprogramm ein Kundenangebot. Sie geben eine Struktur vor, in der alle bekannten Informationen gesammelt werden. Doch schnell wird es unübersichtlich. Ihr Entwicklungsprojekt hängt zwischen Anforderung und Management, und es kommt zu schwer identifizierbaren Widersprüchen. Als Ingenieur laufen Sie den Informationen hinterher und bemühen sich in mühseliger Kleinarbeit, Anforderungen, Lösung und Kosten zu erfassen. Mit MBSE und der passenden MBSE Software erleichtern Sie sich den Arbeitsalltag und sorgen für gut vorbereitete und laufende Projekte – gerade in der Entwicklung mechatronischer Projekte. Produktivität mit MBSE steigern Top-ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen mit den etablierten Herangehensweisen trotzdem immer wieder das Unmögliche – aber genau genommen doch nicht so schnell und nur mit viel Aufwand: Kommt dann der Auftrag, wird wieder von Null gestartet. Das Lastenheft wird aufgrund seiner Unübersichtlichkeit im wahrsten Sinne des Wortes zur Last. Da häufig ein sog. Systemkonzept nicht explizit erstellt wurde, kommt es zu zeit- und kostenintensiven Abstimmungen, Nacharbeiten und schlimmstenfalls verspäteter Auslieferung – Überstunden häufen sich. Modellbasiertes Arbeiten in der frühen Projektphase kann hier die Produktivität steigern. Damit ist nicht die Simulation spezifischer Fragestellungen gemeint; Modellbasiertes Systems Engineering (MBSE) führt je nach Ausgestaltung von Tag 1 an alle Aufgaben und alles Wissen rund um das Projekt zusammen und bereitet spezifische Anwendungen vor. Das heißt, auch die Simulation wird unterstützt und strukturiert geplant. Aber: Grundsätzlich wird im MBSE mit graphischen Herangehensweisen das Produkt spezifiziert und die notwendigen Ergebnisse des Entwicklungsprozesses erzeugt; z.B. FMEA oder das notwendige Parameterset für die Simulation – nur für alle verständlich. Damit das gelingt, bringen gute Systems Engineering-Werkzeuge die zwei Kernelemente erfolgreichen Engineerings zusammen: Systemarchitekturentwicklung und Projektmanagement, wie es z.B. das Werkzeug iQUAVIS ermöglicht. Dadurch werden eindeutige Anforderungen, aussagekräftige Pflichtenhefte, widerspruchsfreie Spezifikationen und eine barrierefreie Zusammenarbeit möglich. Gerade herausfordernde mechatronische Entwicklungsprojekte werden so regelrecht mit einem Booster versehen. MBSE Software iQUAVIS Viele MBSE-Werkzeuge stammen aus der Softwareentwicklung. Studien von der Fraunhofer-Gesellschaft haben gezeigt, dass dadurch große Anwendungsbarrieren aufgebaut werden. Solch neuartige Werkzeuge sollen unterstützen und nach einer kurzen Einarbeitungsphase sich wie selbstverständlich in den Prozess einfügen. In einer wissenschaftlichen Veröffentlichung konnte gezeigt werden, dass iQUAVIS da anders aufgestellt ist; es kommt aus den maschinenbaulichen Anwendungsdomänen. Zusammengeflossen in iQUAVIS sind ursprünglich Werkzeuge aus den Bereichen Qualitäts-, Projekt- und Risikomanagement, also Themen, die gerade in der Mechatronikentwicklung essentiell sind. So ist es nicht verwunderlich, dass iQUAVIS für ISID Quality Visualisation steht. Bislang nur in Japan verfügbar – mit über 50.000 Installationen in wenigen Jahren – wird iQUAVIS seit Juli 2018 auch in der D-A-CH-Region über den Systems Engineering-Spezialisten Two Pillars GmbH vertrieben, mit einer Spezialisierung auf den Maschinen- und Anlagenbau. Kern von iQUAVIS ist eine einfache Systemmodellierung. Wie in einer Office-Anwendung können komplexe Produkte einfach und intuitiv modelliert werden – ohne die Untiefen der SysML oder anderer Modellierungssprachen zu verstehen. Im sogenannten Systemmodell sind die Anforderungen, die Struktur und das Verhalten des betrachteten Systems enthalten. Die verschiedenen Daten und Informationen sind miteinander verknüpft. Die Darstellung und Bearbeitung kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen – in Form von Diagrammen, Tabellen oder Matrizen. Durch die frühzeitige Modellierung von Produkthierarchien und Produktstrukturen – inklusive der notwendigen Zusammenhänge – wird auch das Projektmanagement möglich – Ressourceneinsatz, Nachverfolgung von Aufgaben, Issue-Tracking und Kommunikation ohne Umwege über andere Systeme. Arbeiten in der Cloud Immer wichtiger in der Zusammenarbeit wird dabei, dass Software in einer Cloud bereitgestellt wird. So kann überall und jederzeit auf wichtige Informationen zugegriffen werden – und auch aktuell. Für den europäischen Markt setzen sich immer mehr die Anwendungen von Microsoft durch: die „MS Azure Cloud“ – sie überzeugt durch ihre Kostenstruktur und höchste Sicherheitsanforderungen. Um nicht zu stark abhängig von der Bandbreite der Internetverbindung zu sein, sind vollständig cloudbasierte Lösungen nicht immer Mittel der Wahl. Ist die Software als „Cloud-Client-Konzept“ ausgelegt, können mit einem schlanken Client spezielle Operationen unterstützt werden. Prozesse und Datenspeicherung liegen in der Cloud, arbeiten ist aber dennoch möglich. Damit steht dank MBSE klaren und nachvollziehbaren Anforderungen von Tag 1 über das gesamte Projekt nichts mehr im Wege. Die Vorteile liegen auf der Hand: Viele Werkzeuge sind am Markt verfügbar. So leicht der Einsatz von Werkzeugen wie iQUAVIS ist, ganz ohne Unterstützung von außen kann es dennoch nicht komplett funktionieren. Grundsätzlich gilt, dass ein Thema wie MBSE nicht ohne externe Expertenbegleitung starten sollte – sich langfristig aber natürlich selbst steuern muss: Die Japaner sagen dazu: erst ichigan dann hitoridachi. Christian TschirnerSystems Engineering ist eine Lebensart – wer sie einmal kennt, kommt nicht von ihr los! Ich brenne dafür, das Engineering zu verändern. Weg von verwirrenden Lasten- und Pflichtenheften hin zu einer modellbasierten Spezifikation. Das hilft mir, viele Aufgaben eines Projekts besser zu bewältigen, mit Kollegen ein gemeinsames eindeutiges Systemverständnis zu bilden und immer die relevanten Aufgaben im Blick zu haben. Und außerdem: Ich bin überzeugt, dass innovative Geschäftsmodelle nur mit einem solchen Ansatz möglich werden: Smarte Services, Things that think, … Let’s go together! www.two-pillars.de/

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MBSE

Was ist MBSE?

Was ist eigentlich MBSE? In diesem Artikel gehen wir auf die Grundlagen des Modul Based Systems Engineering ein und erklären das Grundprinzip dahinter. Traditionell basiert Produktentwicklung im Idealfall auf gut gelenkten Dokumenten, wie z.B. dem Lastenheft in Word – was jedoch an die Grenzen der Leistungsfähigkeit in heutigen Entwicklungsprojekten und -organisationen stößt. Die voranschreitende Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik hat in Verbindung mit den für die verteilte globale Wertschöpfung nicht geeigneten Ansätzen der „Powerpoint-Entwicklung“ die Idee eines modellbasierten Systems Engineerings hervorgebracht: Model-Based Systems Engineering (MBSE). MBSE: Model-Based Systems Engineering Anders als in der weitgehend etablierten modellbasierten Entwicklung – repräsentiert beispielsweise durch CAD, FEM und auch durchaus Ansätzen wie Modelica – stehen im MBSE nicht fachdisziplinspezifische Artefakte im Mittelpunkt, sondern eine fachdisziplinübergreifende Beschreibung des Systems: das Systemmodell. Je nach Ausgestaltung soll dies von allen Disziplinen für unterschiedliche Zwecke genutzt werden. Meistens wird es für das Anforderungsmanagement als Hauptanwendungszweck genutzt, aber im Kern geht es um die Systemarchitektur zur Beschreibung der Wirkungsweise eines mechatronischen Systems inkl. seines Verhaltens. MBSE ist damit die Weiterentwicklung des klassischen Systems Engineering – häufig wird es kurz definiert als „die formalisierte Anwendung von Modellen zur Unterstützung sämtlicher Aufgaben im Produktlebenszyklus“. Das Systemmodell unterstützt dabei grundsätzlich die Zusammenarbeit und Kommunikation aller im Projekt vertretenen Disziplinen; und das bereits sehr früh im Projekt – im Prinzip von der ersten Sekunde an. Aber langsam: Model-Based Systems Engineering liefert Methoden, mit denen Systemdenken wirksam unterstützt werden kann und auch abstraktes Wissen gesichert werden kann. Mit dem Systemmodell soll von Beginn des Lebenszyklus eine fachdisziplinübergreifende Systemspezifikation konsistent beschrieben und genutzt werden. Laut INCOSE ist MBSE “the formalized application of modeling to support system requirements, design, analysis, verification, and validation, beginning in the conceptual design phase and continuing throughout development and later life cycle phases” [INC07] Anwendung von MBSE Damit ist der Anwendungszweck des MBSE sehr breit gefasst. Zunächst kann es dazu dienen, das Planen und Klären der Aufgabe zu unterstützen. Wir empfehlen, bereits mit dem Produktmanager oder dem Vertrieb im Sinne des MBSE zusammenzuarbeiten. So können Kundenbedürfnisse viel leichter und eindeutiger in erste technische Spezifikationen übersetzt werden. So wird sukzessive eine Systemarchitektur entwickelt und die Modul- und Komponentenspezifikation vorangetrieben – und hierauf aufbauend wieder neue Aufgaben in der Projektarbeit ausgesteuert werden. Nach obiger Definition müsste das Systemmodell sich im Verlauf eines Lebenszyklus jedoch auch weiterentwickeln – je nach verfolgtem Zweck. Die möglichen Anwendungszwecke sind mannigfaltig! Ein guter Freund von uns – Rob Cloutier – sagt immer: Modellierung als Grundlage des MBSE ermöglicht Mit diesem Verständnis wird deutlich: MBSE ersetzt nicht die Modelle der Fachdisziplinen, sondern ergänzt sie. Zudem ist über die rein technische Sicht auch eine sozio-technische Komponente des MBSE erkennbar. INCOSE ist überzeugt, dass sich das MBSE als zentrales Paradigma der Systementwicklung etablieren wird. Versteht man MBSE als logische Weiterentwicklung des klassischen Systems Engineerings ist es im Einklang mit den Normen wie z.B. der ISO/IEC15288 auch Grundlage für die zahlreichen technischen oder techniknahen Managementaktivitäten im Lebenszyklus und damit viel stärker an den Entwicklungsprozess gekoppelt als häufig diskutiert. Damit werden die zwei Säulen des Systems Engineering, schön dargestellt mit dem „SE-Männchen“, auch nachvollziehbar, auf denen komplexe Projekte erfolgreich aufbauen: Systemarchitekturentwicklung und Projektmanagement. Wie geht MBSE eigentlich? – TUN ist unsere Antwort. So leicht ist es natürlich nicht, daher hier einmal noch ein Einblick in die absoluten Basics der Ansätze: Zur Erstellung des Systemmodells als Kern des MBSE bedarf es einer Beschreibungssprache, einer Methode und eines Werkzeug – z.B. iQUAVIS. Und motivierte Mitarbeiter, die etwas verändern und verbessern wollen! Trotz einiger Unklarheiten hinsichtlich des Begriffs „Systemmodell“ – über die Inhalte des Systemmodells herrscht weitgehend Einigkeit: Systemanforderungen, Systemarchitektur und Systemverhalten, nachfolgend noch einmal kurz erklärt. Systemanforderungen Es werden funktionale und nichtfunktionale Anforderungen unterschieden. Funktionale Anforderungen spezifizieren das Verhalten des Systems und dessen Komponenten. Nichtfunktionale Anforderungen definieren Eigenschaften eines Systems wie Zuverlässigkeit, Benutzbarkeit oder Änderbarkeit. Systemarchitektur Die Architektur beschreibt die Struktur des Systems und seiner Komponenten, ebenso die Schnittstellen zwischen den Komponenten und zu den Systemgrenzen. Für den Bereich des Maschinenbaus umfasst das häufig auch erste Gestaltinformationen, z.B. in Form von Hüllkurven oder Skizzen. Systemverhalten Durch die Architektur und die funktionalen Anforderungen ist das System beschrieben. Anforderungen sind jedoch häufig informale Textdokumente. Durch eine Formalisierung könnten Informationen rechnergestützt abgeleitet werden. Dies ist Aufgabe der Modellierung des Systemverhaltens. Inhaltlich sollte das Systemmodell mindestens die fachdisziplinübergreifend relevanten Informationen der Entwicklungsaufgabe enthalten. Genau genommen müssten das auch die für mehrere Disziplinen relevanten fachdisziplinspezifischen Daten sein – also sämtliche vom Systems Engineering betroffenen Disziplinen. Modellierungssprachen des MBSE Wie in einer echten Sprache unterliegt der Aufbau einer Modellierungssprache gewissen Regeln. Dies sind die entsprechende Syntax und Semantik: Syntax Die Syntax legt fest, wie die einzelnen Systemelemente in ihrer Art und in ihrem strukturellen Aufbau gestaltet sind. Die abstrakte Syntax ist das Regelsystem, das die Elemente und Bezeichnungen der Sprache definiert. Ähnlich zur natürlichen Sprache (Wörter, Buchstaben, …) sind es in den Modellierungssprachen Systemelemente, Ports, Merkmale der Elemente und die Beziehungen der Elemente untereinander. Die konkrete Syntax ist die grafische Repräsentation der abstrakten Syntax. Mit ihr werden grafische Modelle erstellt, deren Elemente auf die Elemente der abstrakten Syntax verweisen. Semantik Die Semantik legt fest, wie Modellkonstrukte miteinander verknüpft werden müssen, um eine Bedeutung zu haben (statische Semantik). Dies geschieht durch Bedingungen gegen die abstrakte Syntax. Die Bedeutung der Modellkonstrukte ist in der dynamischen Semantik enthalten. Modellierungsmethoden des MBSE („MBSE-Methoden“) Eine Modellierungsmethode definiert die Abfolge von Operationen, die zur Erstellung der einzelnen Modelle durchgeführt werden. Der Ablauf der meisten MBSE-Methoden orientiert sich an den Schritten Anforderungsdefinition, Design, Analyse, Verifikation und Validierung. Die Modellierungsmethode muss klar definieren, welche Informationen zu welchem Zeitpunkt wie detailliert notwendig sind – was jedoch eher die Ausnahme ist, da die Tiefe der Modellierung weder in Sprache noch in Methode vorgegeben sind. Grundsätzlich muss daher neben der Leistungsfähigkeit einer Modellierungsmethode auch immer ihre Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden. Sie enden mit der Erstellung der Architektur. Werkzeuge im MBSE Mit dem zur Erstellung des Systemmodells notwendigen Werkzeug wird häufig eine Software-Lösung in Verbindung gebracht. Und auch wenn ein „Fool with a Tool still a Fool“ ist – am Ende ist das

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