Two Pillars

iQUAVIS in Wissenschaft und Forschung – Interview mit Rik Rasor vom Fraunhofer IEM

Rik Rasor vom Fraunhofer IEM gilt als MBSE-Experte und ist der heutige Interview-Partner über die Nutzung von iQUAVIS in Wissenschaft und Forschung. Wir sprechen über Problemstellungen rund um die Umstellung auf MBSE und Systems Engineering und wie die iQUAVIS Software hilft, diesen Übergang einfacher zu gestalten.

Rik Rasor Fraunhofer IEM
Rik Rasor, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Fraunhofer IEM

Two Pillars: Hallo, Herr Rasor! Schön, dass wir uns heute über iQUAVIS austauschen. Sie gelten am Fraunhofer IEM als einer der MBSE-Experten. In welchem Zusammenhang haben Sie iQUAVIS kennengelernt?

Rasor: Ich arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Fraunhofer IEM. Da Two Pillars ein Spin-off vom Fraunhofer IEM ist, habe ich das Glück direkt mit den Gründern der Two Pillars GmbH, Dr.-Ing. Christian Tschirner und Dr.-Ing. Christian Bremer, in Kontakt zu stehen. Aktuell setzt das Fraunhofer IEM die Software iQUAVIS unter Anderem in Projekten wie SE4OWL und im Verbundprojekt MoSyS ein – zahlreiche meiner Kollegen arbeiten also intensiv mit der Software.

Two Pillars: Welcher Problemstellung steht dabei im Mittelpunkt?
Rasor: Häufig haben KMUs gerade im Maschinen- und Anlagenbau nicht die Unternehmensgröße, dass eigene Entwicklungsabteilungen sich intensiv mit Model-Based Systems Engineering (MBSE) auseinandersetzen können. Um trotzdem eine schnelle und vor allem sehr effiziente Einführung von Systems Engineering im Allgemeinen oder auch von MBSE durchzuführen, hilft es, wenn man Methode, Sprache und Werkzeug integrativ betrachtet – das bietet iQUAVIS höchst intuitiv. Wir freuen uns zu sehen, dass die Industrieanwender, die keine dedizierten Abteilungen für das Thema Systems Engineering haben, hervorragend mit dem iQUAVIS Werkzeug arbeiten können und gleichzeitig unsere CONSENS Methode optimal adaptieren. Die Einführung von Systems Engineering und das dafür erforderliche Change Management erfolgen in den Unternehmen häufig wesentlich reibungsloser, als wenn man einen bestehenden Sprachstandard nutzt und eine eigene Methode adaptieren muss.

Two Pillars: Welchen Ansatz hatten Sie in der Vergangenheit gewählt, um das Problem zu lösen?
Rasor: Meiner Meinung nach hatte man vor iQUAVIS in der Regel zwei Möglichkeiten: Entweder konnte man auf der informellen Ebene der Workshops arbeiten, d.h. man hat die Methode CONSENS in Workshops auf dem Brown Paper oder mit vordefinierten Kärtchen genutzt. Oder man hatte das andere Extrem: Erst stand eine umfangreiche Schulung für SysML, UML oder BPMN an – um überhaupt mit den Sprachen und Werkzeugen arbeiten können. Dies hat den Kreis von relevanten Stakeholdern für die Modellierung stark eingeschränkt.

Two Pillars: Wie hat iQUAVIS zur Lösung des Problems beigetragen?


Rik Rasor Fraunhofer IEM

iQUAVIS hat einen besonderen Mittelweg gefunden: iQUAVIS ist formal genug, um allen Anforderungen eines richtigen Entwicklungsprojekts im Sinne des Model-Based Sytems Engineerings zu genügen. Und gleichzeitig unterstützt es den Anwender durch Anwenderfreundlichkeit, ohne mit einer Übermacht an Sprachelementen zu verwirren. Am Ende erlaubt es iQUAVIS, schnell einzelne Konzepte mit den relevanten Mitarbeitern verschiedener Disziplinen und Abteilungen zu modellieren oder auch Analysetätigkeiten auf die bestehenden Produkte durchzuführen.


Two Pillars: Welche Eigenschaften von iQUAVIS sind Ihnen besonders ins Auge gefallen?
Rasor: Zum einen finde ich die iQUAVIS Benutzeroberfläche super. Angesichts der Anlehnung an das Office Paket ist es eine wesentlich geringe Hürde für viele Anwender das Werkzeug iQUAVIS zu benutzen. Als weitere Stärke von iQUAVIS möchte ich die Cloudfähigkeit hervorheben. Man kann immer im Cloudprojekt mit allen anderen Entwicklern in einem Projekt zusammenarbeiten. Das ist ein besonderes Merkmal, denn bei vielen anderen Werkzeugen, vor allem auch Modellierungswerkzeugen, ist diese Funktion nicht Standard und mit weiteren Implementierungsaufwänden oder Lizenzkosten verbunden. iQUAVIS hingegen unterstützt standardmäßig das kollaborative Modellieren und die Zusammenarbeit mittels MBSE.

Two Pillars: Hatten Sie im Zuge Ihrer Arbeit die Funktion zur Verbindung von iQUAVIS mit Microsoft Teams verwendet?
Rasor: Nein, leider noch nicht. Ich verfolge diese Entwicklung aber mit großem Interesse und freue auf den Moment, wenn ich selbst damit arbeiten kann. Diese Funktion hebt die Zusammenarbeit durch integrierte Modellierung und Kommunikation auf ein neues Level.
Microsoft Teams ist fast schon ein de-facto Standard in der Kollaborationssoftware und da ist es unglaublich smart, eine Schnittstelle zu schaffen. Dank der Verknüpfung mit Microsoft Teams hat man nun die Möglichkeit, die Themen Modellierung und MBSE aus den sehr spezifischen Architekturabteilung in das gesamte Unternehmen zu heben. Traditionell beschäftigen sich viele Abteilungen in einem Unternehmen direkt oder indirekt mit dem Thema. Für den Austausch mit oder auch über ein Modell wurden bisher insbesondere in der digitalen Arbeitswelt nur wenige gute Ansätze gefunden. Daher sind aktuell der Übergang zu anderen Entwicklungsabteilungen und parallele Prozesse schwer zu managen. Beschleunigt durch COVID sind nun viele Unternehmen auf Kollaborationswerkzeuge umgestiegen. Eine nahtlose Integration zwischen dem Modellierungswerkzeug und dem Kollaborationssoftware bildet daher einen riesigen Hebel, um den Informationsfluss und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Entwicklern zu gewährleisten: standortverteilt, dezentral und perspektivisch sogar Unternehmensübergreifend.

Rik Rasor ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IEM.

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